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Ausstellung „DA IST ETWAS. KREBS UND EMOTIONEN“

Die bewegende Ausstellung „DA IST ETWAS. Krebs und Emotionen“, die zuvor im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité präsentiert wurde, ist vom 20. September 2024 bis zum 30. Juni 2025 nun auch in Magdeburg auf dem Campus der Universitätsmedizin Magdeburg zu sehen. Professorin Dr. Bettina Hitzer, Medizinhistorikerin und Leiterin des Instituts für Geschichte, Ethik und Theorie der Medizin an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, hat die Ausstellung initiiert und als wissenschaftliche Beraterin bei der Konzeption und Umsetzung begleitet.

Artikel im Ärzteblatt (s. 26-27, PDF)

Die Ausstellung

Krebs löst Angst aus. Daran haben die Erfolge der modernen Krebsmedizin nichts geändert. Und das wird voraussichtlich auch in Zukunft so bleiben. Denn Krebs entsteht unbemerkt im eigenen Körper als existentielle Bedrohung. Mitunter wächst er über Jahre, ohne erkannt zu werden. Unbehandelt verläuft die Krankheit meistens tödlich. Aber ist die Angst, die Menschen angesichts von Krebs empfunden haben und immer noch empfinden, eigentlich immer und überall dieselbe Angst? Und welche Rolle spielen andere Emotionen, etwa Wut, Scham, Lebenswille, Mut, Ekel, Verzweiflung, Schuldgefühle, Einsamkeit, Zuversicht und Hoffnung?

Die Ausstellung geht diesen Gefühlen nach. Sie thematisiert dabei Gefühle nicht allein als subjektive, persönliche Empfindungen. Kulturhistorische Exponate, interaktive Medienstationen und Filminterviews machen sichtbar, wie stark Gefühle durch gesellschaftliche Normen und Moralvorstellungen geprägt werden. Im 20. Jahrhundert haben sich die Erwartungen an die Gefühle in der Auseinandersetzung mit Krebs verändert. Der Rundgang veranschaulicht diesen Wandel und lädt Besucherinnen und Besucher dazu ein, auch über eigene Gefühle und deren kulturelle Prägung nachzudenken.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsstiftung.

Führungen zur Ausstellung

Wir laden Sie ein, kostenlos und ohne vorherige Anmeldung an einer öffentlichen Führung zur Ausstellung teilzunehmen. Die nächsten Führungen finden an folgenden Terminen statt:

Donnerstag, 20.03.2025, 16 Uhr Führung
Freitag, 21.03.2025, 11 Uhr Führung
Mittwoch, 23.04.2025, 16 Uhr Führung
Freitag, 25.04.2025, 15 Uhr Führung
Mittwoch, 07.05.2025, 17 Uhr Führung
Freitag, 23.05.2025, 11 Uhr Führung
Mittwoch, 11.06.2025, 16 Uhr Führung

 

Bitte kommen Sie mit Gruppen über 12 Personen nicht unangemeldet zur öffentlichen Führung, sondern vereinbaren rechtzeitig einen Termin für eine kostenlose Gruppenführung. Dafür wenden Sie sich bitte an Annett Göth: oder 0391/67 24340

Rahmenprogramm zur Ausstellung

Zur Ausstellung findet ein Rahmenprogramm aus Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Lesungen statt. Dieses wird laufend ergänzt, so dass es sich lohnt, immer einmal wieder hier nachzusehen.

Samstag, 14. Juni 2025, 20 Uhr: Trost - auf den Spuren einer existentiellen Gabe. Ein Podiumsgespräch mit Jean-Pierre Wils und Karin Borck

Was tröstet und wie man trösten kann, was Trost bedeutet und warum es oft so schwer ist zu trösten, woher man die Kraft zum Trösten nehmen kann, ob es Trost-Losigkeit gibt – das sind Fragen, die sich viele Menschen stellen, die sich mit der Krankheit Krebs konfrontiert sehen. Aber die Frage nach Trost hat weit über den Umgang mit unheilbaren oder chronischen Leiden hinaus Bedeutung. Nach dem Weihnachtsmarkt-Anschlag hat dieses Thema an der Magdeburger Universitätsklinik sowie in der Stadt Magdeburg selbst eine besondere Dringlichkeit bekommen. Im Podiumsgespräch nähern wir uns dem Trost aus unterschiedlichen Perspektiven und diskutieren miteinander und im anschließenden Gespräch mit dem Publikum über die Gabe des Tröstens und Trostempfangens.

Zu Gast sind Jean-Pierre Wils (Radboud-Universität Nijmwegen) - Theologe, Philosoph und Autor des Buches "Warum wir Trost brauchen" (2023) - sowie die Pädagogikprofessorin Karin Borck (FH Potsdam), die sich intensiv mit dem Trostverständnis und den Trosterfahrungen sehr junger und sehr alter Menschen auseinandergesetzt hat. Moderation: Prof. Bettina Hitzer (UMMD)

 

Mittwoch, 7. Mai 2025, 18-19:30 Uhr: Der Schriftsteller Stefan Hornbach liest aus seinem preisgekrönten Buch „Den Hund überleben“

Wie es weitergeht, wenn es nicht mehr weiterzugehen scheint … Der Schriftsteller Stefan Hornbach hat einen Roman darüber geschrieben. Leise und mit feinem Humor erzählt er davon, wie sein gerade erst erwachsen gewordener Protagonist Sebastian durch die Krankheit Krebs mit Hilflosigkeit, Abhängigkeit und Gebrechlichkeit konfrontiert wird und wie er mehr bleibt als nur „der Krebspatient“. Er erzählt von der tiefen Verunsicherung, die bleibt, sowie vom neu gewonnenen Lebensmut und einer anderen Form von Stärke.

Der Roman wurde mit dem Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung ausgezeichnet (2021). Zum Buch hier.

 

Donnerstag, 16. Januar 2025, 17-19 Uhr: Podiumsdiskussion mit Prof. Dimitrios Mougiakakos (Universitätsklinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie, UMMD) und Prof. Mariacarla Gadebusch Bondio (Institute for Medical Humanities, Bonn)

Krebsforschung – Zukunftsperspektiven und ethische Herausforderungen

Die Krebsforschung hat in den vergangenen Jahren bedeutsame Fortschritte erzielen können. Die Hoffnung ist groß, dass sich die Heilungschancen für viele Krebserkrankungen in der Zukunft weiter deutlich verbessern und Therapien nebenwirkungsärmer werden. Im Gespräch mit Prof. Dr. Dimitrios Mougiakakos (Universitätsklinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie, UMMD) und Prof. Dr. Mariacarla Gadebusch Bondio (Institute for Medical Humanities, Bonn) werden die die aus heutiger Sicht vielversprechendsten Therapieansätze vorgestellt und die dadurch gegebenen medizinethischen Herausforderungen diskutiert. Zur Debatte stehen Fragen wie:  Welche Risiken bergen die neuen Therapieansätze und wie werden hier Wohltun und möglicher Schaden gegeneinander abgewogen? Welche neuen Gerechtigkeitsprobleme werfen sie auf? Was bedeutet es, wenn immer mehr Menschen langfristig mit Krebs leben, ohne geheilt zu sein? Im Anschluss an die Podiumsdiskussion gibt es die Möglichkeit, aus dem Publikum Fragen zu stellen.

 

Donnerstag, 21. November 2024, 17-19 Uhr: Vortrag Josephine Uiffinger mit anschließender Diskussion (Universitätsklinik f. psychosomatische Medizin und Psychotherapie, UMMD)

Gelebte Psychoonkologie heute

Eine Krebsdiagnose ist oft ein Schock und ruft eine Vielzahl an Emotionen hervor. Neben den körperlichen Belastungen ist eine Krebstherapie, aber auch die Zeit nach Abschluss einer Krebstherapie emotional herausfordernd. Die Psychoonkologie kann hier als eine Art Übersetzungshilfe von Emotionen rund um Krebs wirken. Im Mittelpunkt stehen das Erleben, das Verhalten und die emotionalen wie sozialen Ressourcen von Krebspatienten und ihren Angehörigen. Josephine Uiffinger, Psychoonkologin an der Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie der UMMD, setzt sich in ihrem Vortrag mit denkbaren emotionalen Reaktionen, deren Verarbeitung sowie möglichen Verlaufsphasen bei einer Krebserkrankung auseinander und stellt die Arbeit der Psychoonkologen in Magdeburg vor.

Öffnungszeiten

Mo – Fr, 10:00 bis 18:00 Uhr, kostenfreier Eintritt

Ort

Haus 7 / Neuer Hörsaal, Campus der Universitätsmedizin Magdeburg, Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg

UMMD Lageplan - Ausstellung Hörsaal_H7

Lageplan Hörsaal 7 auf dem UMMD-Gelände. Quelle: UMMD

Impressionen der Ausstellung „DA IST ETWAS.KREBS UND EMOTIONEN“ / Fotos: Klemens Kühn (4 Bilder)

 

BEITRAG MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE, 1.11.2024, 19:00 Uhr 

MDR Beitrag Krebsausstellung

 

 

 

Letzte Änderung: 28.03.2025 - Ansprechpartner:

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